Angesichts knapper werdender Ressourcen und anhaltender Bautätigkeit sollte Deutschland auch weiterhin auf einen Materialmix beim Bauen setzen. Zugleich lobte sie die Maßnahmen der Baustoffproduzenten für mehr Nachhaltigkeit insbesondere bei der CO 2 – Reduzierung.
„Strategien, die ein Baumaterial bevorzugen, führen nur zu einer Monokultur der Baustoffe und sorgen für negative Effekte, die wir in ähnlicher Weise aus der Landwirtschaft kennen,“ sagte die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig am Montag in Rüdersdorf. Dort hatte Frau Ludwig zuvor zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Jens Köppen, dem Landtagsmitglied André Schaller und der Bundestagskandidatin Sabine Buder das Werk der CEMEX- Zement AG besucht und sich über die aktuelle Situation von Bauindustrie und Baustoffproduktion insbesondere in Deutschland informiert.
So werden jährlich mehr als 4,6 Milliarden Tonnen Zement verbaut. In Deutschland waren es in 2019 etwa 34 Millionen Tonnen. Die Zementherstellung gehört zu den energieintensivsten Prozessen, in denen auch sehr viel CO2 entsteht. Deshalb hob Frau Ludwig bei ihrem Besuch auch die umfangreiche Energie- und Co2- Strategie des Unternehmens hervor, die auch im Rüdersdorfer Zementwerks gilt. Dabei setzt das Unternehmen auf erneuerbare Energien in Eigenproduktion auf CEMEX-Flächen, erzeugt in dieser Weise benötigte Energie klimagerechter und verringert damit den CO2-Fußabdruck. Auch beim Materialtransport und der dafür nötigen Infrastruktur geht es Unternehmen noch stärker nachhaltig vor. Auch die deutsche Zementindustrie hat ein Ziel vor Augen: bis 2050 will sie ihren Co2-Auststoß auf 0 Prozent senken.
Ludwig: „Mein Besuch in Rüdersdorf hat mir eindrucksvolle Beispiele geliefert, dass es mit Wunschdenken nicht getan ist, wenn Deutschland Klimaziele erreichen, aber auch ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleiben will. Das Zementwerk ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Es muß uns gelingen, auch im Sektor Baustoffe/ Bauindustrie einen gelungenen Mix der Materialien zu erreichen. Der aktuell festzustellende Hype um Holz als Baumaterial ist nur schwer zu verstehen und führt auch bereits jetzt schon zu Lieferengpässen und zu Preisexplosionen, die das Bauen noch teurer machen. Außerdem ist Holz nicht einfach nur als Werkstoff zu sehen. Der Schutz der Bäume sollte grundsätzlich immer im Sinne funktionierender Ökosysteme im Wald Priorität genießen. Sand und Kies stehen in Deutschland immer noch ausreichend und in guter Qualität zur Verfügung und können auch umweltschonend genutzt werden.
Zudem sollten wir ein größeres Augenmerk auf den Einsatz von Recyclingbaustoffen lenken, denn die Bautätigkeit boomt nach wie vor und ist auch nicht durch die Corona- Krise gebrochen worden. In Rüdersdorf sind auch Innovationen zu sehen wie etwa zementfreier Beton. Dies zeigt, dass sich auch solche Unternehmen der Nachhaltigkeit nicht verschließen, sondern sie mit klugen Ideen fördern. Auch die öffentliche Hand ist hier gefordert, bei ihren Ausschreibungen nicht das billigste, sondern das wirtschaftlichste Angebot anzunehmen. Schließlich sind Bund, Länder und Gemeinden mit einem Volumen von mehr als 350 Milliarden € jährlich die größten Beschaffer. Ich bin dankbar, dass ich heute diesen Einblick in eine wichtige Branche bekommen konnte. Auch sie leistet ihren Beitrag, Ökonomie und Ökologie miteinander zu verbinden.“
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