Einen unbeschwerten Start in das neue Schuljahr, das kommenden Montag beginnt, wird es auch in diesem Jahr nicht geben. Eine Rückkehr zum Regelbetrieb ist für die rund 298.000 Schüler aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage immer noch in weiter Ferne. Stattdessen beginnt es, wie das alte geendet ist: mit Maskenpflicht, Testpflicht und regelmäßigem Lüften. Bildungsministerin Britta Ernst scheint auch weiterhin auf diese bewährten Maßnahmen im Schulbetrieb zu setzen.
Andere Länder hingegen haben die vergangenen Monate genutzt, nach Lösungen zu suchen, nach denen Unterricht zumindest teilweise wieder ohne Maske stattfinden kann. In Berlin wurden bereits 8000 Luftfilter angeschafft, weitere 3000 sind bestellt. Das bedeutet, dass ab nächster Woche in fast jedem zweiten Klassenzimmer ein einsatzbereiter Luftfilter steht, der die Viruslast im Klassenzimmer minimiert. In Brandenburg hingegen soll die Anschaffung solcher Geräte, die mittlerweile in vielen Großraumbüros und Behörden zu finden sind, nur in Ausnahmefällen erfolgen. Der Bund hatte im Juni ein Förderprogramm über 200 Millionen Euro für mobile Luftfilter ausgegeben.
Dazu sagte die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Dr. Saskia Ludwig:
„Wir starten nunmehr in das dritte Coronaschuljahr. Viele Eltern hätten sich für ihre Kinder eine Rückkehr zum Regelbetrieb gewünscht. Eine erfolgreiche Impfkampagne bleibt weiterhin ein wichtiges Mittel, um eine Ausbreitung der Coronapandemie zu verhindern. Jedoch verstehe ich nicht, warum Ministerin Britta Ernst die vergangenen Monate nicht genutzt hat, um die Schulen für das neue Schuljahr Corona-fit zu machen. Stattdessen improvisieren wir in Brandenburg weiterhin, während in Berlin schon jedes zweite Klassenzimmer einen Luftfilter hat. Wir benötigen dringend eine Perspektive, um in absehbarer Zeit verläßlich zum Regelbetrieb zurückkehren zu können. Ohne Luftfilter werden unsere Kinder im Herbst und Winter wieder im Unterricht frieren müssen. Den Fokus allein auf eine Ausweitung der Impfangebote zu legen, ohne gleichzeitig die Schulen besser für das neue Schuljahr auszurüsten, ist für mich nicht nachvollziehbar.“
Saskia Ludwig hält den Vorschlag der Ministerin, Impfteams an Schulen zu einzusetzen, für unpraktikabel: „Impfteams an Schulen zu schicken, ist das falsche Signal und völlig unpraktikabel. Impfungen für Jugendliche in dieser Altersgruppe sollten nur nach ausführlicher Aufklärung und der gemeinsamen Einwilligung der Jugendlichen und der Eltern erfolgen. Das ist während des normalen Schulbetriebs überhaupt nicht möglich. Hier sollten besser die Kinder- und Hausärzte eingebunden werden.“
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