Was haben der Mehlkäfer, Wanderheuschrecken, Hausgrillen und Getreideschimmelkäfer,
auch Buffalowurm genannt, gemeinsam? Eines liegt auf der Hand – es sind Insekten. Das
zweite liegt im oder schlägt eher auf den europäischen Magen: Dank der Europäischen
Union sind sie nun zugelassene Lebensmittel. Damit der Tisch auch in Zukunft reich gedeckt
bleibt, wächst das Angebot. Der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit liegen
derzeit acht weitere Anträge auf Marktzulassung vor. Die Verarbeitung der Insekten in
Lebensmitteln ist für einige Jahre an die Antragsteller gekoppelt und muss in der Zutatenliste
klar und deutlich aufgeführt sein. Direkt zu kaufen gibt es sie getrocknet am Stück,
pastenartig oder pulverförmig. Der indirekte Vertriebsweg ist jedoch wesentlich interessanter.
Dessen Palette reicht von Backwaren über Fertigsaucen, Kartoffel- und
Teigwarenerzeugnisse, Fleischersatzprodukte und Fleischzubereitungen bis hin zu
bierähnlichen Getränken, um nur einige zu nennen. Kein Zweifel, Insekten sind eine sehr
gesunde Nahrungsquelle mit einem hohen Gehalt an Fett, Eiweiß, Vitaminen, Ballaststoffen
und Mineralien. Mehr als zwei Milliarden Menschen haben regelmäßig Insekten auf dem
Speiseplan. Gleichwohl sind sie dem europäischen Gaumen eher fremd. Deshalb gilt auch
hier, wie so oft im Leben: Wer es mag, soll es tun. Aber was ist mit dem mit Abstand größten
Teil der Konsumenten, der Insekten nicht essen will, es trotz der Kennzeichnungspflicht
aufgrund der vielen Darreichungsformen und Lebensmittelarten aber gar nicht erkennt? Ich
wünsche allen viel Spaß beim Studieren der Zutatenlisten und sodann einen guten Appetit
mit dem sogenannten „Novel Food“.