Die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig fordert den Rücktritt von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD)
„Nach allem, was uns zu den dramatischen Entwicklungen und Fehlern in Afghanistan bekannt geworden ist, bleibt für Bundesaußenminister Heiko Maas nur eine Konsequenz, nämlich der Rücktritt,“ sagte Frau Ludwig am Mittwoch in Potsdam.
Nach Ansicht Ludwigs habe der Bundesaußenminister die dramatischen Lageberichte aus der Deutschen Botschaft in Kabul „tagelang, wenn nicht sogar wochenlang im Auswärtigen Amt liegen lassen“.
Saskia Ludwig: „Heiko Maas ist persönlich dafür verantwortlich, dass die Lageberichte aus der Deutschen Botschaft in Kabul nicht im Bundeskanzleramt in Berlin angekommen sind. Die Fahrlässigkeit des Bundesaußenministers in dieser so sensiblen wie politischen schwierigen Angelegenheit ist beispiellos. Sein Rücktritt ist der einzig richtige Schritt.“
Zuvor hatte Brigadegeneral a.D. Erich Vad den Bundesaußenminister am Dienstag im Interview mit n-tv scharf kritisiert. „Man muss schon die Frage stellen, warum sich das Rausfliegen der Ortskräfte und der Menschenrechtsaktivisten so lange verzögert hat und warum die Lageberichte der Deutschen Botschaft in Kabul nicht in politisches Regierungshandeln umgesetzt wurden“, sagte Vad.
Erich Vad war von 2007 bis 2013 militärpolitischer Berater im Bundeskanzleramt. Aus seiner Sicht hat Maas viel zu spät reagiert: „Es muss nicht sein, dass man auf den letzten Drücker die Flucht ergreift!“ Nun sei man bei der Evakuierungsaktion auf den guten Willen der Taliban angewiesen.
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