Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde,
können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie sich das letzte Mal über eine Entscheidung aus dem Deutschen Bundestag gefreut haben, mit den Worten: „Das haben die in Berlin gut gemacht.“ Und damit meine ich nicht irgendwelche Hochdruckentscheidungen, bei denen Tage und Wochen vorher mediale Schreckensszenarien die Abstimmung im Bundestag „alternativlos“ gemacht haben. Die Folge: Die Abgeordneten – egal welcher politischen Couleur – haben brav ihre Hand gehoben, um später nicht als Aussätzige behandelt zu werden. Mit dem netten Nebeneffekt: im Kollektiv muss auch kein Abgeordneter persönliche Verantwortung übernehmen. Zitat: „Das haben wir doch alle gemacht!“
Es ist bezeichnend, wenn ich beispielsweise im Haekel-Gymnasium in Werder erst jüngst zu hören bekommen habe: „Wofür braucht man denn die über 700 Abgeordneten im Bundestag, die machen doch sowieso nichts. Die Entscheidungen werden von den Ministern und dem Bundeskanzler getroffen und die Reden und Schimpftiraden im Parlament braucht kein Mensch.“ Die meisten Oberstufenschüler meinen das nicht einmal böse, sondern haben einfach kein Verständnis für „die Politik in Berlin“. Wenn sich die Emotionen dann wieder etwas beruhigt haben, komme ich zu Wort: „Ihr werdet von mir keine Gegenrede hören. Viele Dinge im Deutschen Bundestag sind für eine Demokratie unwürdig.Aber man kann es trotz aller Widrigkeiten besser machen. Das sind keine abgenutzten Wahlkampfsprüche, sondern ihr könnt all meine Aussagen und Entscheidungen der letzten 20 Jahre auch gerne googeln. Beispiel: Wir schreiben das Jahr 2011. Damals bin ich auf „Distanz zur Kanzlerin Angela Merkel“ gegangen, wie es die Zeitungen später abdruckten:
Was war passiert? Als Landesvorsitzende der CDU in Brandenburg hatte ich es gewagt im Bundesvorstand gegen ein „Energie-Papier“ zu stimmen, welches u.a. die Energie-Abhängigkeit von anderen Ländern forciert hat. Heute, also dreizehn Jahre später, kann man altklug reden: „Hätte, hätte, Fahrradkette.“ Oder man macht es jetzt besser und respektiert die Spielregeln im Deutschen Bundestag. Wer sich dafür interessiert, kann jede Einzelne der namentlichen Abstimmungen der Abgeordneten Dr. Saskia Ludwig im 19. Bundestag nachlesen und sich sein eigenes Bild machen:
Wenn meine Antwort verklungen ist, werden anschließend oft die Handys gezückt und der ein oder andere Schüler wird nachdenklich.
Im Wahlkreis 60 gibt es nicht nur viele Schulen, sondern nach meiner Erfahrung noch mehr kritische Schüler, die von „denen in Berlin“ kein gutes Bild haben. Für die heutige Entscheidung des Kreisvorstandes in Potsdam-Mittelmark mich für die Kandidatur vorzuschlagen bin ich deshalb sehr dankbar, um hier ein paar Dinge wieder geraderücken zu können. Der Tisch ist voll und über den Ampel-Scherbenhaufen ist alles gesagt.
Wenn es im kommenden 21. Bundestag ein paar Mal aus dem Wahlkreis 60 heißt: „Das haben die in Berlin gut gemacht“ wäre ein Anfang gemacht. Nicht nur für all die Schüler, die heute kopfschüttelnd die Demokratie betrachten, sondern für alle Bürger, die von der Politik mehr erwarten.
Ihre
Saskia Ludwig