Haben Sie schon Ihre E-Mail-Signatur geändert? Nein? Müssen Sie auch nicht, es sei denn,
Sie arbeiten beim Berliner Senat. Wie eine Berliner Zeitung unlängst berichtete, hat der noch
amtierende Finanzsenator Daniel Wesener dem Landespersonal empfohlen, die
persönlichen E-Mail-Signaturen zu ergänzen. Neu hinzusetzen sollen die Mitarbeiter das
bevorzugte Personalpronomen und die bevorzugte Anrede. Die Anrede solle sich nach der
Selbstauskunft der Person richten und nicht danach, wie andere das Geschlecht
wahrnehmen oder den Vornamen deuten. Als Begründung dient das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz. Dieses schreibt dem Arbeitgeber vor, präventive Maßnahmen zur
Minimierung potenzieller Diskriminierungspotentiale zu ergreifen. Unter diese Schutzpflicht
fällt selbstverständlich auch das Geschlecht bzw. die geschlechtliche Identität. Geschützt
werden sollen nach den Vorstellungen des Senators vor allem transgeschlechtliche,
intergeschlechtliche oder binäre Menschen. Wenn jedoch nur diese zur Erweiterung ihrer E-
Mail-Signatur aufgefordert würden, riskiere man Stigmatisierung. Deshalb sollen es eben alle
machen. Wie soll das nun funktionieren? Bei Mann (er/ihm – Herr), bei Frau (sie/ihr – Frau),
bei anderen Identitäten (kein Pronomen oder geschlechtsneutrales Pronomen – Manu).
Lassen wir den Vorgang als solchen einmal kommentarlos dahinstehen. Tatsächlich
beschäftigen wir uns doch auch hier mit einem Lieblingsthema der Grünen nämlich dem
Gendern, dem „geschlechtergerechten“ Sprachgebrauch. Wie im Falle der
Landesbediensteten die E-Mail-Signatur soll diese Verhunzung der deutschen Sprache auch
allen Menschen aufgezwungen werden. Egal, ob dies notwendig ist, egal ob die Menschen
das wollen. Freiwilligkeit ist ein Fremdwort in der grünen Politik. Eine kürzlich veröffentliche
Umfrage von infratest dimap brachte ans Tageslicht, dass 59% der Befragten konkret gegen
das Gendern sind, lediglich für 16% ist Gendern wichtig. Ganze 69% sprechen sich gegen
die sogenannte Gender-Gap aus. Liebe Grünen – schaut Euch mal die Umfrage an und
sprecht mal den Menschen außerhalb Eurer Blase. Ich bin gespannt, ob Ihr dann immer
noch glaubt, dass bei allen Problemen, die Berlin und dieses Land haben, eine solche
politische Prioritätensetzung wie die Eure die Richtige ist.